Legionellen-Prävention nach ÖNORM B 1921
Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise in unseren Gewässern vorkommen. Von dort aus können sie sich in Versorgungssystemen ansiedeln und über das Wasserverteilungsnetz in Sanitärwassersysteme oder technische Anlagen gelangen. Ideale Wachstumsbedingungen finden Legionellen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C. Gesundheitlich bedrohliche Konzentrationen treten im Bereich von 20 bis 55 °C auf.
Daher ist es problematisch, wenn Anlagen zur Warmwasseraufbereitung bei zu geringen Temperaturen betrieben werden. Auch eine längere Standzeit des Wassers in Leitungen fördert die Vermehrung der Bakterien. Zudem kann das Einsparen von Energie und Wasser aus Umweltschutz- oder Kostengründen die Verbreitung von Legionellen begünstigen.
Es gibt verschiedene technische Möglichkeiten, die Zahl der Erreger zu reduzieren oder das gesamte System bei einem massiven Befall zu sanieren. Sinnvoller ist es jedoch die Besiedlung von vornherein zu unterbinden. Zu den effektivsten Präventionsmaßnahmen gehört dabei, Wassertemperaturen an verschiedenen Stellen zu überwachen bzw. zu messen.
Testo bietet Ihnen dafür verschiedene Messgeräte an - von einfachen Thermometern über digitale Temperatur-Messgeräte bis hin zu Datenloggern. So können Sie die Wassertemperatur in Warm- und Kaltwassersystemen präzise und zuverlässig überprüfen.
Speziell konzipierten Rohranlegefühler
Mit dem speziell konzipierten Rohranlegefühler für die Datenlogger steht Gebäudeeigentümern, Facility Managern und Handwerkern eine optimierte Lösung für die Temperaturüberwachung von Kalt- und Warmwasserleitungen zur Verfügung.
Dieser lässt sich dank seines Federmechanismus schnell und mit nur einem Handgriff am Rohr befestigen. Durch die variable Federspannung spielt der Rohrdurchmesser dabei keine Rolle, der Fühler liegt immer fest an, was für eine genaue Messung unerlässlich ist. Zudem passt sich der Sensor innerhalb kürzester Zeit der Rohrtemperatur an und registriert Temperaturveränderungen ebenfalls entsprechend schnell.
Die Legionellose, auch Legionärskrankheit genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien der Gattung Legionella hervorgerufen wird. Treffen Legionellen auf geeignete Lebensbedingungen, können sie sich zu hohen Konzentrationen schnell vermehren.
Eine Übertragung auf den Menschen ist prinzipiell durch den Kontakt mit Leitungswasser möglich. Werden die Bakterien mit dem Essen oder Trinken aufgenommen, sind sie in der Regel harmlos. Erst bei Aerosolbildung und beim Einatmen des bakterienhaltigen Wassers kann es zu einer Infektionsgefahr bzw. Erkrankung des Menschen führen. Jeder verantwortungsbewusste Hauseigentümer oder Anlagenbetreiber sollte sich deshalb die Frage stellen, ob sich Legionellen in seinen Installationen vermehren können.
Speziell für Verantwortliche von Altersheimen, Spitälern, Pflegeeinrichtungen, Schulen, Schwimmbädern, Hotels und anderen öffentlichen Einrichtungen mit Duschen besteht in vielen Ländern die rechtliche Pflicht, eine einwandfreie Wasserqualität zu gewährleisten. Aber auch Betreiber von Kühltürmen, Klimaanlagen und Befeuchtungsanlagen müssen das Legionellenrisiko für ihre Anlage einschätzen können.
Sollten Sie mit Hilfe von Temperatur-Datenloggern festgestellt haben, dass sich die Temperaturwerte eines Wasserleitungssystems längere Zeit im kritischen Bereich zwischen 20 und 50 °C bewegt haben, stehen Ihnen unterschiedliche Methoden zur Legionellenbekämpfung zur Verfügung.
Im Rahmen einer thermischen Desinfektion sind alle Zapfstellen für drei Minuten mit heißem Wasser von 70 °C zu betreiben, da die Bakterien bei dieser Temperatur absterben. Je nach Anlagengröße kann die thermische Desinfektion auch abschnittsweise durchgeführt werden.
Bei der chemischen Desinfektion kommen in der Regel Chlorprodukte zum Einsatz, die die Legionellenerreger abtöten. Auch Ozon oder Chlordioxid können verwendet werden, da hier keine unerwünschten Nebenprodukte entstehen.
Möchte man auf den Einsatz von Chemikalien verzichten, bietet das Impulsspülverfahren eine gute Möglichkeit. Mittels Druckluftblasen, die in die wasserführenden Systeme eingebracht werden, werden Sedimente und Biofilme abgetragen, die eine Nahrungsgrundlage für Bakterien und Einzeller darstellen.
Durch eine Ultraviolettbestrahlung des Trinkwassers kann die Erbinformation der Mikroorganismen geschädigt werden, sodass diese an der Weitervermehrung durch Zellteilung gehindert werden.
Ein wichtiger Parameter für die Legionellenprüfung bzw. Feststellung der Qualität von Wasser ist der pH-Wert. Die genommenen Wasserproben müssen direkt oder unmittelbar nach Probenahme auf ihren pH-Wert überprüft werden, da sich dieser im Lauf der Aufbewahrung ändern würden.
Beim Einsatz von Chlor zu Desinfizierung des Wassers ist der pH-Wert relevant. Die desinfizierende Wirkung des Chlors nimmt bei einem pH-Wert über 7 ab, so dass die Chlorkonzentration entsprechend angepasst werden muss.
Alles Wichtige zur korrekten Ermittlung von Temperaturen.